Jubilarfeier 2018

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09.11.2018 Wir feierten gemeinsam mit unseren langjährigen Mitgliedern.

Josef Mischko eröffnete die Veranstaltung besinnlich. "Frieden und Freiheit, soziale Gerechtigkeit, dafür haben sie gekämpft. Auf ihrem Vermächtnis bauen wir auf", erinnerte er beim Totengedenken an 132 Kolleginnen und Kollegen der IG Metall Aalen, die zwischen September 2017 und Oktober 2018 gestorben sind.

Roland Hamm, Erster Bevollmächtigter der Aalener IG Metall, bedankte sich bei den Jubilaren "für gelebte Solidarität". "Ohne Eure Treue", so Hamm, "gäbe es unsere Gewerkschaft in dieser Form nicht." Stolz berichtete Roland Hamm, dass "wir als einzige politische Organisation die Wende in der Mitgliedschaft geschafft haben." Die IG Metall sei auch zunehmend wieder für junge Menschen attraktiv. Etwa 400 Neueintritte seien in diesem Jahr zu erwarten. Insgesamt seien in den Kooperationsgeschäftsstellen Aalen und Gmünd etwa 20 000 Metallerinnen und Metaller organisiert.

14 Jubilare feierten ein herausragendes Jubiläum: 70 Jahre Mitgliedschaft in der IG Metall. Ihr Eintrittsdatum war 1948. Elf Jubilare, die 1953 in die IG Metall eingetreten sind, wurden für 65 Jahre Mitgliedschaft geehrt. "Ihr habt, wie auch die Jubilare mit 70jähriger Mitgliedschaft, als Kinder und Jugendliche entbehrungsreiche Zeiten, Krieg und Elend erlebt. Ihr gehört zur Generation des Wiederaufbaus und seid Gewerkschafter der ersten Stunde", würdigte Roland Hamm.

34 Jubilare wurden für 60-jährige Mitgliedschaft geehrt, unter ihnen viele Betriebsräte und Vertrauensleute, die sich aktiv für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen engagiert haben. Stellvertretend erwähnte Hamm Horst Stock namentlich, der bei den Schwäbischen Hüttenwerken im Maschinenbau schon früh Verantwortung übernommen hat und in zahlreichen Funktionen im Betrieb und der Gewerkschaft aktiv war.

49 Jubilare traten 1968 in ihre IG Metall ein und wurden für 50 Jahre Treue geehrt. 162 Jubilare wurden für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Darunter auch Josef Mischko, der ein doppeltes Jubiläum feiern konnte, da der seit 25 Jahren Zweiter Bevollmächtigter der Aalener IGM ist, so lange wie die 121 Jubilare, die für 25 Jahre Mitgliedschaft in der IG Metall geehrt wurden.

Oberbürgermeister Thilo Rentschler überbrachte den Jubilaren die Glückwünsche der Stadt. Er betonte, dass die wirtschaftliche Stimmung in der Stadt zurzeit sehr gut und Aalen beinahe eine "Insel der Glückseligkeit" sei. Das sei auch ein Verdienst der Gewerkschaft. Wenn es darum gehe, Standortschließungen oder Entlassungen zu vermeiden, so der OB, gebe es eine kooperative Zusammenarbeit zwischen der IG Metall und der Stadt. Sorge bereitet Thilo Rentschler der zunehmende Rechtspopulismus in Europa. Der OB bedankte sich bei den Gewerkschaftern für gute Zusammenarbeit und erinnerte an gemeinsame Aktionen in der Stadt.

"Wir sind heute hier, um mehr als 15 000 Jahre Mitgliedschaft in unserer IG Metall zu feiern" begann Roman Zitzelsberger, der Bezirksleiter der IG Metall Baden Württemberg, seine Festansprache. "Diese Zahl steht für ebenso viele Jahre Solidarität, Treue und Erfahrung." Auch Zitzelsberger, betonte in seiner Festrede das Engagement der IG Metall für Integration. "Wir müssen dafür sorgen, dass Populismus und rechte Meinungsmache sich erst gar nicht bei den Menschen verfangen können."

Im Rückblick auf die zahlreichen gewerkschaftlichen Auseinandersetzung um Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und sozialen Fortschritt würdigte Zitzelsberger die Aalener IGM-Geschäftsstelle als "die Aufständischen von der Ostalb, die immer wieder nicht nur Mut und Ausdauer, sondern auch Kreativität bewiesen" haben.

Im Blick auf die Tarifauseinandersetzung 2018 stellte der Bezirksleiter fest: Die Tarifrunde war ein großer Erfolg. Wir haben um Arbeitszeiten gestritten, die zum Leben passen. Damit haben wir den Nerv der Zeit getroffen und in den Medien, unter Arbeitsmarktforschern und Ökonomen großen Zuspruch zu unserem Abschluss erfahren." Im historischen Rückblick erinnerte der Bezirksleiter an Meilensteine wie hundert Jahre Frauenwahlrecht oder hundert Jahre Tarifautonomie. Und er wies darauf hin, dass gewerkschaftliche Erfolge kein Selbstläufer sind, "dass wir einmal erkämpfte Standards unseres Sozialstaats gegen die Angriffe all jener, die meinen, der Markt werde es schon richten", verteidigen müssen. Neue Produktionstrends wie Industrie 4.0, also die Echtzeit-Vernetzung von Mensch, Maschine und Produkt, werden die Arbeitswelt verändern, prognostizierte Zitzelsberger. Hinzu komme die Einführung neuer Technologien wie der Elektromobilität, "die uns auch beschäftigungspolitisch herausfordert."

Den Unterhaltungsteil des Jubilarfeier bereicherte der Kabarettist, Zauberkünstler und Bauchredner Karl-Heinz Dünnbier. Die Rock'n'Roll Tanzgruppe der TSG Hofherrnweiler und aus Neuler bot eine Showeinlage, bevor das Duo Toni & Wolfgang dazu einlud, das Tanzbein zu schwingen.

Jubilarfeier 2018

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