Wir ehren unsere Jubilare 2015
560 treue Gewerkschaftsmitglieder bei Jubilarfeier geehrt
Aalen. "Unsere Jubilare können für sich in Anspruch nehmen, mit ihrer Gewerkschaft vieles erlebt und erkämpft zu haben", sagte Roland Hamm, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Aalen, in seiner Rede zur Jubilarfeier der Gewerkschaft am vergangenen Donnerstag. 560 Gewerkschaftsmitglieder wurden in der Aalener Stadthalle für ihre Treue, ihren persönlichen Einsatz und ihre langjährige Mitgliedschaft in der IG Metall (bzw. in den der früheren Gewerkschaften GTB (Textil/Bekleidung) und GHK (Holz/Kunststoff) geehrt. Roland Hamm betonte: "Gewerkschaftsmitgliedschaft ist eine Frage der inneren Haltung." Im Namen der IG Metall-Ortsverwaltung Aalen sprach er den zahlreichen Jubilaren seinen Dank aus. Es sei ihm ein Herzensanliegen, die Jubilare sichtbar auszuzeichnen und ihnen öffentlich angemessen zu danken.
262 Jubilare wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt, 102 für 40 Jahre, 89 für 50 Jahre und 74 für "stolze" 60 Jahre Mitgliedschaft. Für 65 Jahre Gewerkschaftstreue wurden 21 Mitglieder von Roland Hamm hervorgehoben.
Ein "herausragendes Jubiläum" feiern in diesem Jahr 12 Gewerkschafter; sie sind bereits seit 70 Jahren Mitglied der IG Metall. "Ihr Eintrittsdatum 1945 war ein geschichtsträchtiges Jahr", sagte Hamm und warf in seiner Rede einen Blick in die Vergangenheit. Er zeichnete verschiedene Etappen der Geschichte nach und nannte die Erfolge, die die "Generationen vor uns" - und damit viele der Jubilare - erstritten haben: zum Beispiel das Frauenwahlrecht, die Einführung der 40-Stunden-Woche, dann der 35-Stunden-Woche, die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und viele Lohnsteigerungen. "Die IG Metall ist eine starke Gemeinschaft", zeigte sich Hamm zuversichtlich. "Wir schaffen Perspektiven!".
Er sprach die Herausforderungen der kommenden Jahre und der zukünftigen IG Metall-Arbeit an. "Alles muss täglich verteidigt und Neues muss erstritten werden", betonte Hamm kämpferisch. Mit 21 000 Mitgliedern, darunter vielen Jugendlichen und Auszubildenden, werde sich die IG Metall Aalen und Schwäbisch Gmünd in die Zukunftsfragen einbringen und für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer engagiert streiten.
Oberbürgermeister Thilo Rentschler sprach den Jubilaren im Namen des gesamten Gemeinderats seine Glückwünsche aus. "Es ist eine anstrengende, aber auch verantwortungsvolle Arbeit", meinte der Oberbürgermeister. Die langjährige Treue der Mitglieder sei ein starkes Zeichen "und verdient unseren Respekt". Durch Kontinuität, Stabilität und Erfahrung können die kommenden Aufgaben in Aalen bewältigt werden. Aalen sei eine der größten metallindustriellen Standorte mit langer Tradition, wie das 650-jährige Jubiläum der Schwäbischen Hüttenwerke (SHW) in diesem Jahr zeige. "Hier schlägt das Herz der IG Metall und der metallverarbeitenden Industrie", betonte Rentschler.
"Wir haben Maß gehalten, als alle anderen das Maß verloren haben", lobte Festredner Manfred Schallmeyer, ehemaliges Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes der IG Metall, die Metallerinnen und Metaller. "Sozial ist nicht, was Arbeit schafft. Sozial ist nur, was gute Arbeit schafft." Er fand klare Worte zu den Themen Rente, Europa und Steueroasen, die immer wieder mit Zwischenbeifall honoriert wurden. "Ihr habt unsere IG Metall stark gemacht", betonte Schallmeyer und zollte den Jubilaren seinen Dank und Respekt. Und er sprach augenzwinkernd eine Bitte an sie aus. "Fallt der gesetzlichen und betrieblichen Altersvorsorge möglichst lange zur Last!"
Von der vielfältigen Arbeit des Seniorenrates der IG Metall berichtete Bernd Stossun, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Aalen im Ruhestand. Seine Worte "live aus der Arbeit des Seniorenrates" bildeten den Abschluss des Redenprogrammes. Mit Verweis auf die Rentensituation mahnte er weiterhin engagierte gewerkschaftliche Arbeit für die Zukunftsperspektiven der Rentnerinnen und Rentner an. "Es wäre toll, wenn einige aus dem Kreis unserer Jubilare zu uns in den Seniorenrates kommen würden." Mit diesen Worten warb er für seine ehrenamtliche Arbeit.
Einen gelungenen und munteren Abschluss fand die Feier in der Stadthalle durch ein buntes Kulturprogramm mit Kabarett, Gesang und Tanz.
Letzte Änderung: 16.10.2015