ITK-Branche

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12.03.2015 Tarifverträge sichern Anteil am Erfolg. In fast allen Berufen der Informationstechnologie- und Telekommunikationsbranche (ITK) haben sich die Gehälter positiv entwickelt.

ITK-Branche: Tarifverträge sichern Anteil am Erfolg

Frankfurt am Main - In fast allen Berufen der Informationstechnologie- und Telekommunikationsbranche (ITK) haben sich die Gehälter positiv entwickelt. Das ist das Ergebnis der aktuellen ITK-Entgeltanalyse der IG Metall, die die Gewerkschaft wie jedes Jahr zur CeBIT veröffentlicht. Die Studie belegt, dass die Gehälter über alle Jobfamilien und Hierarchiestufen hinweg 2014 um durchschnittlich 2,5 Prozent gestiegen sind. Doch das gilt nicht für alle Beschäftigten: Die Gehaltsentwicklungen variieren regional ebenso wie zwischen und sogar innerhalb einzelner Jobfamilien. Dabei zeigt sich deutlich, wie wichtig Tarifverträge für die Beschäftigten sind.

"Während in tarifgebundenen Betrieben die Entgelte um 3,6 Prozent stiegen, verzeichnen die Beschäftigten in nicht tarifgebundenen Betrieben eine Steigerung von lediglich 0,3 Prozent", sagte Christiane Benner, für die Branche zuständiges geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. "Trotz einer niedrigen Real-Inflationsrate bedeutet das einen Reallohnverlust." Tarifverträge sicherten am effektivsten eine faire Entgeltentwicklung - auch bei den ITK-Beschäftigten.

"Immer mehr Beschäftigte schätzen den Schutz und die Sicherheit, die Tarifverträge beim Entgelt, den Arbeitsplätzen und den Arbeitsbedingungen bieten", sagte Benner. Die enormen technischen Veränderungen in den Betrieben führten zum Teil zu gewaltigen Umstrukturierungsmaßnahmen, Beschäftigungsabbau und Outsourcing. Die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten gerieten unter massiven Druck. Die IG Metall setze sich dafür ein, dass es zu einem möglichst fairen Ausgleich von Interessen komme.

Die IG Metall fordert eine neue Kultur der Wertschätzung von Arbeit. "Beschäftigte in der ITK-Branche brauchen sichere Perspektiven gerade aufgrund der massiven Veränderungen, die es in der Branche gibt. Die fortschreitende Digitalisierung verändert Wirtschaft, Gesellschaft und Arbeitsleben", sagte Benner. Trends wie Industrie 4.0, Cloud Computing, Crowdsourcing, Big Data, Apps und Mobility hätten unmittelbare Auswirkungen auf die Marktsegmente und Marktstruktur der IT-Branche und auf viele weitere Industriezweige - vom Energiesektor bis zur Automobilindustrie.

In den letzten vier Jahren sind in der ITK-Branche mehr als 120.000 neue Arbeitsplätze entstanden und der Umsatz ist laut Branchenverband Bitkom auf 153 Milliarden Euro gestiegen, davon 6,4 Milliarden Euro aus Cloud Computing. In diesem Segment gibt es aktuell die meisten offenen Stellen. Bitkom rechnet mit zweistelligen Wachstumsraten bis 2020. Die IG Metall hinterfragt diesen Optimismus. Denn es sei unklar, wo bei Pay-as-you-go-Modellen die Gewinnmarge bei Anbietern von Cloud-Lösungen entstünde, sagte Christiane Benner.

Die Broschüre zur ITK-Entgeltanalyse soll einen wesentlichen Beitrag zu mehr Transparenz bei Einkommen im ITK-Bereich leisten und erscheint zum 17. Mal. Mit über 36.000 aktuellen Entgeltdaten aus mehr als 140 Betrieben und Unternehmen bietet sie einen fundierten Überblick über aktuelle Jahresgehälter sowie deren Entwicklung in den zurückliegenden zehn Jahren, detaillierte Informationen zum Thema Ausbildung sowie Wissenswertes zum Thema Arbeitsbedingungen im ITK-Sektor.

Die IG Metall ist auf der CeBIT mit einem eigenen Stand in Halle 9 (Stand G10) vertreten.

Foto: PantherMedia / bram janssens

Letzte Änderung: 11.03.2015