Tarifrunde Textil Bekleidung 2014

Vorschaubild

05.11.2014 Auf der Ostalb wird es ernst. Die Beschäftigten von Rowa, Lindenfarb und Susa sind aufgerufen, mit Warnstreiks ihrer Tarifforderung Nachdruck zu verleihen.

(Aalen und Heubach) Am 5. November sind rund 750 Beschäftigte aus den Firmen Rowa, Lindenfarb und Susa aufgerufen, zeitweise die Arbeit niederzulegen.

Damit demonstrieren sie ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie. In bisher zwei Runden sind die Arbeitgeber ein Angebot zur Erhöhung der Löhne und Gehälter schuldig geblieben. Am 12. November treffen sich die Tarifvertragsparteien zur dritten Verhandlung in Münster in Nordrhein-Westfalen.

Die IG Metall fordert für die rund 100 000 Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld. Zudem werden verbindliche tarifliche Regelungen zur Altersteilzeit und zur Übernahme von Ausgebildeten angestrebt. Für die IG Metall sind die drei Forderungen gleichwertig. Auch bei den qualitativen Themen gab es bisher aber keine Annäherung, die Arbeitgeber halten an ihrer Ablehnung fest.

"In der dritten Runde muss endlich ein vernünftiges Angebot auf den Tisch, das die Belegschaften angemessen an der wirtschaftlichen Situation beteiligt", sagte Cynthia Schneider, Gewerkschaftssekretärin bei der IG Metall Aalen und Schwäbisch Gmünd. Die konjunkturelle Situation in den Betrieben sei nach wie vor gut. Zudem müsse sich bei den qualitativen Themen etwas bewegen, damit die Branche auch in Zukunft für Fachkräfte attraktiv bleibe.

Der Protest der Beschäftigten in Aalen und Heubach ist Teil einer ersten größeren Warnstreikwelle mit mehreren Hundert Beteiligten bis zum 11. November. Schwerpunkte in Baden-Württemberg sind Südbaden und die Ostalb. Der derzeit gültige Tarifvertrag ist zum 31. Oktober 2014 ausgelaufen. Damit ist auch die Friedenspflicht beendet und die IG Metall kann ihren Druck notfalls deutlich steigern.

Letzte Änderung: 05.11.2014