Prekäre Beschäftigung stoppen!

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01.10.2012 Befristungen, unbezahlte Praktika, Leiharbeit und vermehrt auch Werkverträge - diese prekären Beschäftigungsverhältnisse werden zunehmend von Unternehmen missbraucht. Schluss damit!

Der Wert unserer Arbeit ist in Gefahr

Befristungen, unbezahlte Praktika, Leiharbeit und vermehrt auch Werkverträge - diese prekären Beschäftigungsverhältnisse werden zunehmend von Unternehmen missbraucht. Und die Politik sieht tatenlos zu.

Unsichere und schlecht bezahlte Arbeitsverhältnisse haben in den letzten Jahren rasant zugenommen. Die Ziele dieser falschen Personalstrategie sind klar: Mitbestimmung der Betriebsräte aushebeln, Tarifverträge umgehen und Kostensenkung auf dem Rücken der Beschäftigten betreiben. Die Folge: Immer mehr tariflose Arbeit.

Unsichere Beschäftigung breitet sich bis ans Fließband und an den Leitstand aus, ganze Schichten und Abteilungen von Service bis Entwicklung werden per Werkvertrag an Fremdfirmen ausgelagert. Seit 2004 sind Leiharbeit, Befristungen, Werkverträge und Minijobs stark angewachsen. Heute arbeitet jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland für einen Niedriglohn und die junge Generation wird in prekäre Beschäftigungsverhältnisse abgedrängt.

Das bezeichnet die Politik als Wachstumsprogramm, preist den Niedriglohnsektor weiterhin als Chance auf sichere und gute Arbeit und nimmt schlechte Arbeitsbedingungen billigend in Kauf - statt sich ihrer Verantwortung gegenüber den Beschäftigten zu stellen.

Am Welttag für menschenwürdige Arbeit setzen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter ein Zeichen gegen prekäre Beschäftigung. Wir nehmen diesen Tag zum Anlass, Unternehmen und Politik aufzufordern, prekäre Beschäftigung zu stoppen. Weltweit sind Kolleginnen und Kollegen mit gleichen oder ähnlichen Problemen konfrontiert: Aufspaltung von Belegschaften, Umgehung bestehender Schutzvorschriften und Absenkung von Löhnen und Gehältern.

Wir verlangen eine Neuordnung des Arbeitsmarktes, um die Fehlentwicklungen der letzten Jahre zu korrigieren. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu sicheren und fairen Bedingungen arbeiten und leben können.

Beteilige dich mit Diskussionen, Aktionen, Flugblattverteilung am Informations- und Aktionstag für menschenwürdige Arbeit am 5. Oktober 2012.

Fakten zum Chaos am Arbeitsmarkt:

  • 20 % der Befragten unter 35 Jahren haben "bisher überwiegend auf der Basis von Werkverträgen gearbeitet".
  • Mehr als die Hälfte der in Teilzeit Beschäftigten möchte lieber Vollzeit arbeiten.
  • Über 20 % der Beschäftigten arbeiten im Niedriglohnsektor.

Letzte Änderung: 21.09.2012