Sparpaket - nein danke!

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08.11.2010 Auf dem Marktplatz in Aalen konnten Passanten am Samstag das Sparpaket symbolisch an die Bundesregierung zurückschicken.

Aalen (oap) - Die IG Metall Aalen präsentierte sich mit einem Stand auf dem Aalener Marktplatz. Sie ruft dazu auf, das Sparpaket der Bundesregierung an den Absender zurück zu schicken.

"Wir fordern dazu auf, gegen das unsoziale Sparpaket der Bundesregierung zu protestieren," sagte Josef Mischko, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Aalen, am Samstagmorgen auf dem Aalener Marktplatz. Hier hatte die IG Metall Aalen an einem Informations-Stand zur Marktzeit über das Sparpaket aufgeklärt. Das Sparpaket richte sich vordergründig vor allem gegen Langzeitarbeitslose. Es sehe die Streichung des Zuschusses zum Arbeitslosengeld II sowie des Elterngeldes bei Arbeitslosen vor, belasse das Elterngeld aber den gut und besser Verdienenden. Mit sozialer Ausgewogenheit habe das nicht zu tun, klärte Veronika Stossun, Vorsitzende des europäischen Betriebsrates bei Triumph International, auf. Der DGB habe Vorschläge gemacht, wo man ansetzen und wo gespart werden könne, sagte Mischko. Es mangele also nicht an Alternativen.

Am 13. November soll mit einer großen Kundgebung in Stuttgart gegen das Sparpaket demonstriert werden. Aus ganz Baden-Württemberg ziehen die Gewerkschaften an diesem Tag ihre Mitglieder zusammen. "Jeder sollte an dieser Kundgebung teilnehmen," sagte Edgar Kühn, Betriebsratsvorsitzender der SHW Automotive. "Dieses unsoziale Paket trifft vor allem die Menschen, die sich kaum wehren können," ergänzte Erich Dambacher, Vertrauensmann der Alfing Maschinenfabrik. "Wir müssen unsere Solidarität zeigen und gemeinsam gegen die soziale Kälte der Regierung kämpfen. Nur so haben wir auch eine Chance auf Änderungen," forderte Mischko die zahlreichen Interessenten am Stand auf, an der Großkundgebung teilzunehmen. Die Krise sei noch nicht vorbei, warnte Mischko. Auch wenn die Wirtschaft momentan in vielen Bereichen nur so brummen würde, hänge immer noch das Damoklesschwert der Finanzkrise über den Köpfen der Menschen. Anstatt die Banken als Verursacher der Krise zur Kasse zu bitten, lasse die Regierung den kleinen Mann die Zeche zahlen. Hier seien nicht nur die Mitglieder der IG Metall aufgefordert gegenzusteuern, so Mischko. Doch auch die kürzlich verabschiedete Gesundheitsreform und die Rente mit 67 stehen im Fokus der Kundgebung in Stuttgart. Mit der Kopfpauschale der Gesundheitsreform würden auf alle Arbeitnehmer ab 1. Januar 2011 höhere Kosten zukommen, meinte Mischko und fügte hinzu: "Die Rente mit 67 muss rückgängig gemacht werden." Das Ziel sei eine Ausbildung und gute Arbeitsplätze für die jungen und einen gesicherten Lebensabend für die älteren Menschen. Dazu gehöre eine Verlängerung der geförderten Altersteilzeit und ein flexibler Renteneintritt bis spätestens 65 Jahre. Nur dann hätten die Jüngeren auch eine Perspektive.

Foto: Peter Hageneder

Anhang:

Info-Stand am 06.11.2010 in Aalen

Info-Stand am 06.11.2010 in Aalen

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Letzte Änderung: 08.11.2010