PRESSEMITTEILUNG

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30.11.2022 Große Tarifkommission stimmt für die Annahme des Tarifergebnisses

> Zitzelsberger: "Wir tragen einen wesentlichen Teil dazu bei, die Beschäftigten
in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Lage nachhaltig zu unterstützen"
> Untere Entgeltgruppen profitieren überproportional

Leinfelden-Echterdingen. Die Große Tarifkommission der Metall- und Elektroindustrie hat am heutigen Dienstagvormittag mit großer Mehrheit dem Tarifergebnis vom 18. November zugestimmt. In einer lebhaften Debatte brachten mehr als zwei Dutzend Rednerinnen und Redner ihre Rückmeldungen sowie Lob und Kritik zum Tarifabschluss zur Sprache.
Demnach steigen die Entgelte für die rund 1 Million Beschäftigten ab 1. Juni 2023 um 5,2 Prozent, ab dem 1. Mai 2024 um weitere 3,3 Prozent. Zudem erhalten die Beschäftigten eine steuerfreie Inflationsprämie in Höhe von 3000 Euro. Diese wird in zwei Schritten ausbezahlt, 1500 Euro spätestens im Februar 2023, weitere 1500 Euro spätestens im Februar 2024. Der Tarifvertrag läuft bis zum 30. September 2024.
Roman Zitzelsberger, Verhandlungsführer und IG Metall-Bezirksleiter: "Das Tarifergebnis ist ein guter Kompromiss und tut an manchen Stellen weh. Dennoch ist die Resonanz aus den Betrieben positiv. Mit der Inflationsausgleichsprämie und der stufenweisen Entgelterhöhung tragen wir einen wesentlichen Teil dazu bei, die Beschäftigten in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Lage nachhaltig zu unterstützen." Weiterhin sei allerdings die Politik in der Pflicht weitere Maßnahmen zur Inflationsdämpfung vorzunehmen.
Durch den hohen Druck der IG Metall hat die Regierung bereits Entlastungen auf den Weg gebracht. Neben dem Energiebonus - auch für Rentnerinnen und Rentner, Studieren¬de und Erwerbslose - hat sich die IG Metall erfolgreich für eine Deckelung der Gas- und Strompreise eingesetzt.
Untere Entgeltgruppen profitieren überproportional
Was das Tarifergebnis konkret für die Beschäftigten bedeutet, zeigen diese Rechenbeispiele*:
Eine Beschäftigte in der Entgeltgruppe 12 + 15 % Leistungsentgelt, Steuerklasse 1, kinderlos, verdient momentan im Jahr 42.692 Euro netto. Durch die Tariferhöhung im Jahr 2023 steigt ihr jährliches Nettoeinkommen auf 44.706 Euro plus 1.500 Euro netto Inflationsausgleichsprämie. Im Jahr 2024 wächst das Jahreseinkommen auf 46.326 Euro netto plus 1.500 Euro netto Inflationsausgleichsprämie. Das entspricht während der Laufzeit einem Entgeltzuwachs von insgesamt 8.648 Euro netto.
Ein Beschäftigter in der Entgeltgruppe 7 + 15 % Leistungsentgelt, im 2-Schicht-Betrieb, Steuerklasse 3, zwei Kinder, kommt heute auf ein Jahreseinkommen von 39.516 Euro netto. Durch die beiden Tariferhöhungen steigt sein jährliches Nettoeinkommen 2023 auf 41.133 Euro plus 1.500 Euro netto Inflationsausgleichsprämie und im Jahr 2024 auf 42.661 Euro netto plus 1.500 Euro netto Inflationsausgleichsprämie. Das entspricht während der Laufzeit einem Entgeltzuwachs von insgesamt 7.758 Euro netto.
Eine Beschäftigte in der Entgeltgruppe 4 + 15 % Leistungsentgelt, Steuerklasse 5, ein Kind, verdient momentan jährlich 23.677 Euro netto. Durch die beiden Tariferhöhungen steigt ihr jährliches Nettoeinkommen 2023 auf 24.791 Euro plus 1.500 Euro netto Inflationsausgleichsprämie und im Jahr 2024 auf 25.657 Euro netto plus 1.500 Euro netto Inflationsausgleichsprämie. Das entspricht während der Laufzeit einem Entgeltzuwachs von insgesamt 6.094 Euro netto.
Die anderen Tarifbezirke sind inzwischen der Empfehlung des Vorstandes gefolgt und haben den Pilotabschluss aus Baden-Württemberg übernommen.

  • Die Werte können aufgrund von Rundungen abweichen. Die unterstellten Nettoannahmen berücksichtigen keine besonderen Sachverhalte wie, z. B. private Krankenversicherungen usw. Auch Auswirkungen aufgrund von Bruttoentgeltumwandlungsvereinbarungen, z. B. für Dienstwagen usw. werden nicht berücksichtigt. Ohne Kirchensteuer. Weihnachtsgeld: 55 %. Alle Angaben sind ohne Gewähr.

Letzte Änderung: 30.11.2022