Kurswechsel für ein gutes Leben

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24.09.2010 Stimmen von Betriebsräten und Vertrauensleuten aus Aalen, Heubach, Westhausen, Ellwangen und Unterkochen zur Aktionskonferenz der IG Metall am 22. September 2010 in Sindelfingen.

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Uli Maihöfer, Betriebsrat AMT, Aalen-Wasseralfingen: Im Betrieb wird das Thema sein, Leiharbeit einzugrenzen und Regeln zu finden, weil Leiharbeit unsozial und unzumutbar ist. Das Mindestziel sollte gleicher Lohn für gleiche Arbeit sein. Ich hoffe, dass es uns gelingt, Kollegen zu motivieren, an der Demonstration in Stuttgart teilzunehmen. Dass es uns gelingt, sie zu überzeugen, dass wir einen Kurswechsel brauchen. Die Politik kann so nicht weitermachen.

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Wilfried Scheu, Betriebsratsvorsitzender GSA, Aalen: Wir haben bei uns eine Vereinbarung über 10 Prozent Leiharbeiter und sind dabei, diese zu übernehmen und befristete Verträge in unbefristete zu ändern. Viele Kollegen haben bei uns als Leiharbeiter angefangen. Wir haben unseren Chef davon überzeugt, wieder mehr Auszubildende einzustellen. In diesem Jahr haben wieder sechs Auszubildende angefangen. Wir brauchen den Nachwuchs, da in den nächsten Jahren viele Mitarbeiter ausscheiden werden. Bisher wurden alle zumindest befristet übernommen. Wir wollen aber, dass alle Auszubildenden unbefristet bei uns bleiben können. Dass wir es ernst meinen, zeigt auch, dass gerade eine neue Lehrwerkstatt für die insgesamt 27 Auszubildenden gebaut wird.

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Karl-Heinz von Wonjarowsky, Schwerbehinderten-Vertrauensmann RUD Ketten, Unterkochen: Wenn wir als Gewerkschaft nichts gegen die Sozial- und Gesundheitspolitik unternehmen, bekommen wir so eine Schieflage, dass wir uns als Gewerkschaft nicht mehr sehen lassen können. Jeder muss einbezogen werden, vom kleinen Kind bis hin zum 80-Jährigen. Die Rente mit 67 will keiner. Eigentlich sollte die Gesundheitskasse eine Solidargemeinschaft sein, doch zahlen müssen die Kleinen. Die Reichen sagen, was sie wollen, und wenn die Politik das nicht macht, dann ist sie weg. Wir Arbeitnehmer sind in den letzten Jahren nur abgezockt worden, dabei haben wir in Europa die niedrigsten Lohnstückkosten. Jemand, der krank wird, sollte nicht drittklassig behandelt werden. Dagegen müssen wir vorgehen. Unsere Aufgabe ist es, die Leute aufzurütteln und zu motivieren.

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Josef Graser, Ex-Betriebsrat Geiger & Haag, Westhausen-Reichenbach: Was ist sinnvoll, was ist machbar? Für mich war heute Roland Sing der beste Redner. Er hat nicht zu weit ausgeholt. Was er gefordert hat, war absolut wichtig und ist eventuell auch durchsetzbar. Was mir nicht so gefallen hat, dass es immer politisch wird. Als wir Schröder und Riester hatten, war es auch nicht besser. Wir sollten mehr Einigkeit bei Veranstaltungen wie heute zeigen, damit die Politiker erfahren, was der kleine Mann will.

Letzte Änderung: 26.10.2020