Blockadehaltung der Arbeitgeber

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23.10.2014 Tarifverhandlungen für die Textilindustrie gehen in die dritte Runde

Auch die zweite Tarifverhandlung in der westdeutschen Textilindustrie ist letzten Freitag in Heidenheim ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
Die IG Metall fordert für die rund 100.000 Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um fünf Prozent, die Arbeitgeber blieben auch in der zweiten Runde ein Angebot schuldig. Vor dem knapp dreistündigen Treffen hatten sich an die 250 Beschäftigte aus Textilfirmen aus Heidenheim und Umgebung zu einer Protestkundgebung vor dem Verhandlungslokal versammelt.
Manfred Menningen, Verhandlungsführer der IG Metall, zeigte sich von der Blockadehaltung der Arbeitgeber enttäuscht: "Damit provozieren sie die Beschäftigten. In der dritten Runde muss endlich ein vernünftiges Angebot auf den Tisch, das die Belegschaften angemessen an der wirtschaftlichen Situation beteiligt."
Laut Menningen ist die konjunkturelle Lage in den Betrieben viel besser als die Stimmung in der Branche. Bis einschließlich Juli verzeichnete die Textil- und Bekleidungsindustrie ein Plus beim Umsatz, bei der Produktion und bei den Verkaufspreisen.
Neben der Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen strebt die IG Metall verbindliche tarifliche Regelungen zur Altersteilzeit und zur Übernahme von Ausgebildeten an. Gespräche darüber laufen bereits seit 2013, bei der Verhandlung in Heidenheim hielten die Arbeitgeber aber an ihrer Ablehnung dieser Themen fest.
Der derzeit gültige Tarifvertrag läuft zum 31. Oktober 2014 aus, zum gleichen Zeitpunkt endet die Friedenspflicht. Erste größere Warnstreiks plant die IG Metall in den ersten beiden Novemberwochen, Schwerpunkte in Baden-Württemberg werden Südbaden und die Ostalb sein. Mitte November treffen sich die Tarifvertragsparteien zur dritten Verhandlung in Nordrhein-Westfalen.

Letzte Änderung: 23.10.2014