DGB-Index Gute Arbeit 2013

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01.06.2014 Erholung am Arbeitsmarkt - nicht bei der Qualität der Arbeit. Wie die Beschäftigten die Arbeitsbedingungen in Deutschland beurteilen. Mit dem Themenschwerpunkt: Unbezahlte Arbeit

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Deutschland erreicht immer neue Rekordstände, die Wirtschaft ruft den Fachkräftemangel aus - der Arbeitsmarkt scheint sich zu entspannen. Nicht jedoch die Arbeitsbedingungen: Bei den Belastungen am Arbeitsplatz zeigen sich seit Jahren Spitzenwerte.

Mehr als 60 Prozent der Beschäftigten müssen immer mehr Arbeit in der gleichen Zeit schaffen. 56 Prozent arbeiten gehetzt und nur knapp die Hälfte glaubt daran, bis zum Rentenalter durchhalten zu können. Das sind die zentralen Ergebnisse des DGB-Index Gute Arbeit 2013. Ein Befund, der zeigt, dass die relative Erholung am Arbeitsmarkt und die steigende Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter nicht automatisch zu besseren Arbeitsbedingungen führen.

Im Gegenteil: In vielen Unternehmen offenbart sich eine Kultur der Maßlosigkeit: Beschäftigte werden durch steigende Leistungsanforderungen oft in eine Situation systematischer Überforderung gebracht. Eine Folge davon ist, dass sich jeder sechste Beschäftigte genötigt sieht, sehr häufig oder oft unbezahlt für seinen Betrieb zu arbeiten. Durch die Nichtbezahlung der Arbeitsleistung werden vertraglich vereinbarte Lohn- und Einkommensstandards unterlaufen, was für die Betroffenen faktisch einer Lohnsenkung gleichkommt. Während die Arbeitsbelastungen also zunehmen, bleibt die Leistungsgerechtigkeit auf der Strecke. Dies ist mit ein Grund dafür, dass das Einkommen aus der Sicht der Beschäftigten seit Jahren den schlechtesten Index-Wert erhält.

Das hohe Ausmaß des Arbeitsstresses zeigt längst Konsequenzen für die Gesundheit der Beschäftigten und die Sozialversicherungen: Psychische Erkrankungen sind in der Arbeitsunfähigkeitsstatistik weiterhin auf dem Vormarsch und bilden die Hauptursache für neue Erwerbsminderungsrenten. Die Bedeutung schlechter Arbeitsbedingungen für die Zunahme psychischer Erkrankungen darf nicht länger verharmlost werden.

Notwendig ist eine Anti- Stress-Politik, um die arbeitsbedingten Belastungen wirksam verringern zu können. Dafür ist ein konkreter und verbindlicher Ausbau des Arbeitsschutzes genauso erforderlich wie die Stärkung der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Auch hier zeigt der DGB-Index eklatante Defizite in den Unternehmen. Es bleibt also weiterhin viel zu tun für Gute Arbeit. Der DGB-Index Gute Arbeit 2013 kann hier heruntergeladen werden.

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DGB-Index Gute Arbeit 2013

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Letzte Änderung: 22.05.2014