Tarifrunde Metallindustrie 2012

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18.05.2012 Die Zeichen stehen auf Sturm. Möglicherweise Urabstimmung und Streik. Tarifticker der IG Metall informiert über die Fortsetzung der fünften Verhandlung in Sindelfingen.

Urabstimmung und Streik rücken näher

Mehrere hunderttausend Warnstreikende in ganz Deutschland haben deutlich gezeigt: Die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie stehen hinter den Forderungen der IG Metall. Sie erwarten Ergebnisse und Bewegung der Arbeitgeber.

Kommt es heute in Sindelfingen zu keinem Ergebnis, wird die IG Metall das Scheitern der Verhandlungen erklären und beim Vorstand der Gewerkschaft den Antrag auf Urabstimmung und Streik stellen. IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Jörg Hofmann betonte, Streik sei die Ultima Ratio, das letzte Mittel. "Wir wollen ein Ergebnis, keinen Streik, aber wir scheuen nicht davor zurück."

Viele entscheidene Forderungen der IG Metall konnten wir nur in einem Arbeitskampf durchsetzen. Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (1956/57) und der Einstieg in die 35-Stunden-Woche (1984) sind zwei Beispiele für Tarifauseinandersetzungen, die nur mit Streik durchgesetzt werden konnten. Damals wie heute gilt: Für die IG Metall sind Urabstimmung und Streik das letzte Mittel zur Durchsetzung unserer Forderungen.

Informationen zu Urabstimmung und Streik: Mitglieder entscheiden

Der aktive Arbeitskampf ist nur möglich, wenn sich 75 Prozent der IG Metall-Mitglieder in den verbandsgebundenen Betrieben in einer geheimen Urabstimmung dafür aussprechen. Der IG Metall-Vorstand beschließt, in welchen Tarifgebieten zur Urabstimmung aufgerufen wird. Die Streikleitungen in den IG Metall-Bezirken legen fest, welche Betriebe zu welchem Zeitpunkt zum Streik aufgerufen werden.

Umso bedeutender ist es, in jedem Betrieb eine stark organisierte Belegschaft zu haben, die gut informiert ist, sowie aktive Vertrauensleute und Betriebsräte.

Mit dem Druck eines Streiks wird weiter versucht, eine Lösung des Tarifkonflikts zu erreichen. Ist ein akzeptabler Verhandlungsstand erreicht, werden die Mitglieder zu einer 2. Urabstimmung aufgerufen. Stimmen weniger als 75 Prozent für eine Fortführung des Streiks und damit mehr als 25 Prozent der Mitglieder für das Verhandlungsergebnis, ist der Arbeitskampf beendet und der Tarifvertrag kann unterschrieben werden.

Der Tarifticker der IG Metall informiert aktuell aus Sindelfingen ...

Letzte Änderung: 18.05.2012